Auftaktveranstaltung am 28. März 2012: „Warum Rituale allein nicht genügen“
So lautete der Titel der Auftaktveranstaltung am 28. März 2012, bei der die Berliner Schriftstellerin Iris Hanika ihren Roman „Das Eigentliche“ präsentierte. Mit der Autorin diskutierten der Mannheimer Historiker Prof. Dr. Peter Steinbach und Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck für die Opfer der NS-„Euthanasie“, über Rituale und Erkenntnisgewinne des Erinnerns.
An der Veranstaltung nahmen mehr als 120 Gäste teil.
Der Auftaktabend im Veranstaltungssaal der Stuttgarter Stadtbibliothek: Die Podiumsgäste Thomas Stöckle, Iris Hanika und Peter Steinbach (in der Mitte von links nach rechts), eingerahmt von den Moderatoren Sibylle Thelen und Reinhold Weber von der Landeszentrale für politische Bildung. Fotos: Konrad Welzel, LpB
Gesprächspartner:
Iris Hanika, Peter Steinbach und Thomas Stöckle (mit Audiozitate)
Iris Hanika erzählt in ihrem Roman „Das Eigentliche“ provokant, klug und witzig von Hans Frambach, dem Archivar am „Institut für Vergangenheitsbewirtschaftung“, und zugleich vom Leiden der Deutschen an der NS-Geschichte. Ihr Debütwerk „Treffen sich zwei“ stand 2008 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. |
Warum haben Sie sich ausgerechnet dieser schwierigen Thematik zugewandt?
Wie frei kann man als Autorin über den Umgang mit dem Holocaust schreiben?
Wie kann/soll Gedenken aussehen – Welche Schlussfolgerung ziehen Sie für sich persönlich?
Prof. Dr. Peter Steinbach lehrt Geschichte an der Universität Mannheim und ist wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. |
Besteht nicht die Gefahr, dass man abstumpft, wenn man sich solange wie Sie mit einem Thema und die vielen Gräueltaten beschäftigt?
Sie gelten in der Erinnerungskultur auch als Macher und Akteur – wie sehen Sie selbst Ihre Rolle als Historiker?
Welche Art von Erinnern ist tatsächlich auch sinnstiftend?
Thomas Stöckle M.A. ist Historiker. Er leitet die Gedenkstätte Grafeneck für die Opfer der NS-„Euthanasie“ und gehört dem Sprecherrat der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten Baden-Württemberg (LAGG) an. Soeben ist sein Buch „Grafeneck 1940 – Die Euthanasie-Verbrechen in Südwestdeutschland“ in Neuauflage. |
Wie waren Ihre Anfänge in Grafeneck und wie ist der Umgang mit dem Thema der „Euthanasie“ bei der täglichen Arbeit?
Worauf begründete sich die Erinnerungsstätte in Grafeneck?
Drückt das Erblühen einer solchen Gedenkstätte auch die Hinwendung zur eigenen Geschichte aus?
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