Gedenkstätten in Baden-Württemberg

Mit einem virtuellen Rundgang führt das Blaue Haus durch die Gedenkstätte und ihre Ausstellungen. Ein Online-Handbuch ermöglicht allen Besucher*innen sich auf den Gedenkstättenbesuch in Breisach, eine Gedenkstättenfahrt nach Gurs oder Auschwitz vorzubereiten. Weitere digitale Angebote umfassen einen Stadtspaziergang durch Breisach mit 15 Stationen, einen Videocast sowie Vorträge und Filme auf dem YouTube-Kanal.
Im Videocast erzählen Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte über Brief- und Bildergeschichten aus dem Camp de Gurs und sind im Gespräch mit Expert*innen.

Virtueller Rundgang

Für alle, die sich einen ersten Einblick in das Blaue Haus verschaffen wollen oder die die geschichtsträchtige Gedenkstätte nicht selbst besuchen können, hat das Blaue Haus einen Online-Rundgang durch das Gebäude erstellt. Der Rundgang führt die Besucher*innen durch den steinernen Türstock, dann durch den Flur und seinen Gang der Erinnerung. Er führt weiter durch die Bibliothek und den ehemaligen Wirts- und späteren Schulraum in den Garten, entlang der alten Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, hinunter in den historischen Keller. Die Treppen hinauf führt er in die Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Breisach 1931“. Texte, Bilder und Audioaufnahmen helfen dabei, einen ersten Eindruck vom Blauen Haus zu gewinnen.

Self-guided Tour "jüdisches Leben in Breisach"

Die audiovisuelle Tour “Jüdisches Leben in Breisach” führt die Besucher*innen auf Deutsch, Englisch und Französisch durch Breisach. An 15 Stationen erfährt man mehr über die Geschichte der Münsterstadt und ihrer jüdischen Gemeinden aus den Perspektiven von Elaine Wolff und Hans David Blum, deren Familien viele Generationen in Breisach ansässig waren. Ihre Streifzüge durch 700 Jahre Stadtgeschichte und das vielfältige jüdische Leben vor der Shoah werden ergänzt durch Hörstücke, Fotografien und vertiefende Dokumente.
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Handbuch „Spurensuche Gurs zu den Deportationen der Badischen Jüdinnen und Juden am Beispiel Breisach. Breisach – Gurs – Auschwitz 1940–1942." Ein Forschungsprojekt des Blauen Haus Breisach im Rahmen der Bundesförderung Jugend Erinnert (2022)

Das digitale Handbuch „SPURENSUCHE GURS“ thematisiert am Beispiel Breisachs das Schicksal der Badischen Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit. Es möchte durch den exemplarischen Charakter auch Impulse für die Forschung in anderen, insbesondere badischen Gemeinden geben.

Im Zentrum stehen die Deportationen ins südfranzösische Lager Gurs im Oktober 1940. zum Handbuch

„Fahrt der sieben Deportationszüge aus Baden zum Internierungslager Gurs im Oktober 1940“ (Kurzfilm, animierte Karte)

Ein „Herzstück“ des Online-Handbuches „Spurensuche Gurs“ ist die Vorstellung der Forschungen zu Fahrt der sieben Züge mit den badischen Deportierten. Diese wurden nach Freiburg und von dort zur Rheinbrücke bei Breisach geleitet. Im Oktober 1940 war sie einzige, die nach den Zerstörungen bei Kriegsbeginn 1939 wieder für den Zugverkehr als Notbrücke hergestellt war. zum Kurzfilm

Videocast „Spurensuche Gurs“

Die Reihe umfasst 10 Folgen und ist auf dem Youtube Kanal Blaues Haus und der Website des Blauen Hauses zugänglich. Sie berichtet über Briefe und Bildergeschichten aus dem Internierungslager Gurs. Durch Gespräche mit Expert*innen verschiedener Disziplinen werden die Bildergeschichte „Mickey au Camp de Gurs“ von Horst Rosenthal und Briefe aus dem Internierungslager vorgestellt und allgemeinverständlich interpretiert. Einige Gesprächspartner*innen sind Nachkommen von Familien, die von der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten betroffen waren. So haben die Videos teils eine sehr persönliche Ebene. Die Zuschauer*innen erhalten Einblicke in Familiengeschichten, die exemplarisch für viele Schicksale von Internierten stehen und können sich kritisch und kreativ mit dem Bild- und Fotomaterial im Kontext der Deportation auseinander setzen.

Die erste Folge der Videoreihe „Spurensuche Gurs“ über die Bildergeschichte „Mickey au Camp de Gurs“ von Horst Rosenthal.