Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler
Gedenkstätten in Frankreich und Deutschland
Im September 1944 evakuierten die Nationalsozialisten das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof.
Wenige Wochen später wurde es im November 1944 von den Alliierten entdeckt. Vorübergehend, von 1945 bis 1948, diente das Stammlager des einstigen KZ-Komplexes Natzweiler als französisches Gefängnis.
Zugleich machte die Lagergeschichte bereits in dieser Zeit der Erinnerung nach und nach Platz. Ende der 1940er Jahre ist begonnen worden, das Lager in einen zentralen Ort der Erinnerung an die Leiden der Opfer der Nationalsozialisten umzugestalten.
Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, das seit 2011 unter Denkmalschutz steht, können Besucher vier Baracken besichtigen: das Gefängnis, den Block mit den Verbrennungsöfen sowie ein Museum für die Geschichte des Konzentrationslagers Natzweiler. Auch die auf Wunsch der NS-Mediziner errichtete Gaskammer kann besichtigt werden.
Seit 2005 informiert zudem das „Europäische Zentrum der Deportierten Widerstandskämpfer“ (Centre euroéen du résistant déporté, CERD) neben dem ehemaligen Lagergelände über die Geschichte des Zweiten Weltkriegs mit den Widerstandsbewegungen innerhalb Europas und dem KZ-System der Nationalsozialisten.
Das CERD arbeitet eng mit den Gedenkstätten an Standorten ehemaliger Außenlager des KZ-Komplexes Natzweiler beiderseits des Rheins zusammen.
Zur Homepage des CERD:www.struthof.fr/de
Von den mehr als 50 Außenlagern befanden sich allein 35 auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg. An 12 Orten im Land sind Gedenkstätten bzw. Gedenkorte an ehemaligen Lager- oder Produktionsorten entstanden:
- Bisingen,
- Echterdingen,
- Eckerwald,
- Hailfingen/Tailfingen,
- Haslach,
- Kochendorf,
- Leonberg,
- Mannheim-Sandhofen,
- Neckarelz,
- Schwäbisch Hall-Hessental,
- Spaichingen,
- Vaihingen/Enz.
Diese Gedenkstätten, die sich allesamt an Außenlagerstandorten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler befinden, wurden von Bürgerinnen und Bürgern oftmals gegen Widerstände erkämpft. Sie sind Lernorte und Stätten eines europäischen Gedenkens aus der Zivilgesellschaft heraus.
Die Gedenkstätten in Baden-Württemberg haben sich Ende 2016 zum Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler e.V. (VGKN) zusammengeschlossen. Dem Verbund gehören inzwischen auch Gedenkstätten in Hessen an.
Zur Homepage des VGKN:www.vgkn.eu
Zu den Homepages der baden-württembergischen Gedenkstätten im VGKN:
- die Miklos-Klein-Stiftung, ehemaliges KZ Kochendorf, Bad Friedrichshall
- der Gedenkstättenverein KZ Bisingen e. V.
- die Geschichtswerkstatt KZ-Gedenkstätte Echterdingen-Bernhausen e. V., Filderstadt
- die KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen e. V., Gäufelden-Tailfingen
- die Initiative Gedenkstätte Vulkan, Haslach
- die KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V.
- die KZ-Gedenkstätte Sandhofen e. V., Mannheim
- die KZ-Gedenkstätte Neckarelz e. V., Mosbach
- die Initiative KZ-Gedenken in Spaichingen
- die Initiative Gedenkstätte Eckerwald e. V., Schömberg-Schörzingen
- die Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e. V., Schwäbisch Hall, sowie
- die KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e. V.